Innovative Beispiele von Händlern aus der Region

Die Not macht bekanntlich erfinderisch. Viele Händler versuchen, den schwierigen Bedingungen auf ihre eigene Art und Weise entgegenzuwirken. Auf dieser Seite möchten wir einige gelungene Beispiele aufführen, die andere Händler inspirieren können.

Atelier Treger

Crowdfunding ist zurzeit eine beliebte Methode der nicht-staatlichen Liquiditätsbeschaffung. Man erstellt dazu ein Projekt mit dem gesuchten Geldbetrag auf einer Crowdsourcing-Plattform, und für jeden gespendeten Betrag bietet man den Unterstützern eine gewisse Gegenleistung an.

Das Atelier Treger aus Luzern sucht momentan nach CHF 35'000. Unterstützt man das Atelier mit CHF 90, erhält man eine Fliege; für CHF 270 kann man sich ein Hemd nach Mass schneidern lassen. Über CHF 20'000 hat Treger dadurch in wenigen Tagen eingenommen. Die Auftragsbücher dürften also trotz Coronakrise wieder einigermassen gefüllt sein.

Unter "Nützliche Tipps" verlinken wir drei bekannte Crowdsourcing-Plattformen.

© Atelier Treger



Draft-Brothers

Die kleine Spirituosenbrennerei "Draft Brothers" hat zusammen mit einem Barkeeper drei Quarantäne-Cocktails entwickelt. Pro Verkauf gehen CHF 2 an lokale Clubs, die ebenfalls von den Corona-Schliessungen betroffen sind. Die Drinks liefern sie täglich mit einem Kurier an Haushalte in der Umgebung Winterthur. Per Post liefern sie in die ganze Schweiz.

draft brothers winterthur

© Draft Brothers GmbH



Chäslade Appenzell

Im "Chäslade" von Rahel Manser müssen die Kundinnen und Kunden auch während diesen Tagen nicht auf das sympathische Lächeln der VerkäuferInnen verzichten. Via Webcam kann der Einkauf bequem von zu Hause aus abgeschlossen werden. Die VerkäuferInnen tragen während des Einkaufsgesprächs eine Kopf-Kamera und legen die Ware direkt in einen physischen Warenkorb. Die ausgewählten Waren werden auf Wunsch geliefert – bezahlt wird per Rechnung. Im unten verlinkten Video kann man sich das "Live Shopping" in Aktion ansehen.

© Chäslade Rahel Manser



Warenhaus Loeb

Das 1881 gegründete Traditionswarenhaus Loeb in Bern hat schon einige schwierige Phasen überstanden. Die jetzige Situation wird jedoch auch für das krisenerprobte Warenhaus-Management eine Herausforderung darstellen.

Loeb hat in den letzten Tagen sein Personal in der Spedition aufgestockt, um den Kunden zahreiche Bestellmöglichkeiten anbieten zu können. So kann man sich beispielsweise per Videochat auf WhatsApp oder Facetime von den Mitarbeitern beraten und sich die Produkte vor der Bestellung direkt zeigen lassen.

warenhaus loeb bern online dienst

© Warenhaus Loeb



Manor Food

Wer hätte geglaubt, dass das Telefon-Shopping 2020 nochmals ein soches Comeback erlebt? Etablierte Unternehmen wie Manor Food setzen gerne auf diese einfach zu implementierende und persönliche Variante des Bestelldienstes. Anrufen und sich die Lebensmittel gratis liefern lassen: Dieser Dienst kommt sicherlich auch bei den älteren und weniger internet-affinen Kunden gut an.

manor food lieferdienst

© Manor Food



Localia Interiors

Der grosse Vorteil des stationären Handels ist die persönliche Beratung. Doch was tun, wenn man den Laden schliessen muss und alle Kunden zu Hause bleiben? Eine Einrichtungsberaterin in Wangs hat eine innovative Lösung für das Problem gefunden. Sie bietet ihren Kunden nun online eine unkomplizierte Einrichtungsberatung per Fragebogen an. Beratungintensive Branchen wie Möbelfachgeschäfte könnten während der Ladenschliessung einen ähnlichen Service anbieten.

localia interiors online beratung

© Localia Interiors



Atelier Blütenart

Telefonische Bestellung mit persönlicher Beratung und kostenlose Heimlieferung innerhalb von Frauenfeld. So setzt Beatrice Schmuki-Herzog den Betrieb ihres Blumengeschäfts trotz erschwerten Bedingungen weiterhin fort. Ganz ohne technischen Schnick-Schnack.

blütenart atelier telefonische bestellung

© Atelier Blütenart



Bäckerei Metzler

Eigentlich führt die Bäckerei Metzler keinen Onlineshop. Auch mussten sie ihre Filiale im Zuge der Coronakrise (noch) nicht schliessen. Da sich jedoch viele ihrer Kundinnen und Kunden nicht mehr aus dem Haus bewegen, bieten sie neu einen reduzierten temporären Onlineshop mit nur 20-30 Produkten samt Lieferdienst an. Simpel und effizient.

bäckerei metzler online shop

© Bäckerei Metzler GmbH



Hairplanet

Dienstleistungen kann man leider schwer im Onlineshop anbieten oder nach Hause liefern. Viele Unternehmen, so auch das Friseurgeschäft «Hairplanet» in Schaffhausen, verkaufen deshalb Gutscheine über ihre Webseite. Hairplanet bietet zusätzlich 20% Rabatt auf die Gutscheine an, um den Verkauf anzukurbeln. Ob hohe Rabatte bei der momentanen Solidaritätswelle aus der Bevölkerung zwingend nötig sind, kann jeder Händler selbst entscheiden. Über den CHF 1’000 Gutschein für CHF 800 dürften sich die StammkundInnen von Hairplanet jedoch freuen!

© Hairplanet.ch



gebana

Durch die Schliessung der Gastronomiebetriebe und Wochenmärkte sind für viele Schweizer Bauern wichtige Absatzkanäle weggefallen. Der Bio-Onine-Shop "gebana" nimmt sich dieser Problematik an und bindet Bauern aus der ganzen Schweiz an ihrem Webshop an. Die Aktion nennen sie in Anlehnung an die bekannte Dating-Show treffend «Bauern suchen Kunden».

 

© gebana AG



Bücherfass

Die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus treffen den kleinen Buchladen «Bücherfass» in der Schaffhauser Innenstadt hart. In einem emotionalen Schreiben auf der Webseite kommuniziert der Besitzer Georg Freivogel die Bestellmöglichkeiten: Telefon, E-Mail und Onlineshop. Innovativ und simpel ist vor allem die Möglichkeit der Abholung bestellter Bücher im offenen Lebensmittelgeschäft nebenan. Im kleinen Schaffhausen wohnen viele seiner Kunden sowieso in Gehdistanz.

 

© Buchort.ch



Veloplus

Dass man seine Kunden trotz geschlossenen Filialen noch gut beraten kann, beweist derzeit auch der Velo- und Velozubehörshop «Veloplus». Per Telefon und Videochat kann man sich vor dem Online-Kauf kompetent beraten lassen – ein Service, der sich insbesondere bei beratungsintensivem Sortiment anbietet.

 

Dass die neue Massnahme auch bei den Kunden bestens ankommt, bestätigt uns der Geschäftsführer Dominique Metz im Händlerinterview gleich selbst.

 

© veloplus.ch